StreamingStreaming! Dieser Begriff teilt ganze Fernsehgenerationen. Während ältere Semester gern das reguläre TV-Programm schauen, ist für viele jüngere Menschen die „Glotze“ unattraktiv. Das gilt aber nicht etwa für das Fernsehen generell, sondern das Programm. Denn Streaming ist eine Alternative, die immer mehr Fans gewinnt. Doch, was ist Streaming eigentlich genau?

Streaming technisch gesehen

Streaming bedeutet zunächst einfach nur, dass eine Datei auf ein Endgerät gesendet wird. In diesem Sinne sind auch Fernsehprogramme als Streaming anzusehen, sofern sie als IPTV auf den Bildschirm gelangen. Denn Streaming ist moderner Empfang über Internet oder WLAN. TV wird jedoch meistens über DVB-T2, Satellit oder Kabel ausgestrahlt sowie teilweise als IPTV übers Internet gesendet.
Streaming beim Fernsehen heißt: Ein Film bzw. eine Sendung wird über eine Internet- oder WLAN-Verbindung auf ein dafür geeignetes Endgerät übertragen. Streaming ist daher sowohl Internetfernsehen wie bei Entertain oder Video-on-Demand (frei übersetzt: „Film auf Wunsch“) wie bei Netflix als auch das Senden von eigenen abgespielten DVDs von einem Gerät auf ein anderes. Folgende Varianten beinhaltet Streaming:

  • IPTV: Fernsehen kommt über Internet auf den Fernseher.
  • Dongles: Filme werden von einem Computer oder ähnlichen Endgerät über Dongles wie Google Chromecast, Apple-TV oder Amazon Fire auf den Fernseher übertragen.
  • Video-on-Demand: Filme und Serien werden via Webbrowser, App, Smart-TV o. Ä. von Anbietern wie Amazon Prime, Netflix usw. bezogen.
  • TV-Streams per App: Fernsehprogramme lassen sich auf geeigneten Endgeräten per App empfangen und optional an den Fernseher weitersenden.
  • Webstream: Filme oder Ereignisse werden im Internet gesendet und können über Plug-ins im Browser betrachtet werden. Beispiel sind u. a. Live-Events und die Mediatheken vieler Fernsehsender.

Grundsätzlich lassen sich mit Dongles oder einem Smart-TV die Möglichkeiten kombinieren. Auf diese Weise können Nutzer Internetinhalte über WLAN oder LAN-Kabel an den Fernseher senden. Das gilt auch für eigene Videoaufnahmen und DVDs.

Der Reiz des Streamings

Streaming im Sinne von „on-Demand“ hat seinen ganz eigenen Reiz. Unabhängig von festen Fernsehzeiten lassen sich Filme und Sendungen auf Wunsch abrufen. Das schafft einen ganz eigenen Reiz, der sich deutlich vom „Live-Fernsehen“ unterscheidet. Insbesondere jüngere Menschen spricht dabei die Verknüpfung mit anderen Endgeräten an. Streaming steht damit für Unabhängigkeit vom Fernsehprogramm, vom Endgerät und von einem festen Zeitpunkt. Das Ergebnis ist flexibler Konsum von Wunschformaten. Der Fokus liegt jedoch auf Filme und Serien. Nachrichten- und Informationssendungen bleiben auf der Strecke.

Kostenpflichtige Streaming-Dienste

Besonders angesagt sind kostenpflichtige Streaming-Dienste. Denn diese bieten den Zuschauern einen Mehrwert. Das Angebot besteht aus einer umfassenden Videothek, die online abrufbar ist. Damit ist es möglich, per Webbrowser, App oder Smart-TV auf Filme, Serien oder andere Formate zuzugreifen. Die Besonderheit: Diese Anbieter haben häufig noch vor DVD-Veröffentlichung aktuelle Kinofilme im Programm, locken mit exklusiven Serien oder bieten Abos zu niedrigen Preisen. Typische Streaming-Dienste sind u. a. Amazon Prime, Netflix sowie Watchever. Ebenfalls gehört Apple iTunes dazu, wobei hier ein Apple-Gerät erforderlich ist.

Apps, die Fernsehprogramme streamen

Eine andere Form des Streamings ermöglichen Apps, die das aktuelle Fernsehprogramm auf Tablets, Handys und Computer ausstrahlen. Dabei bezieht der Nutzer das Programm über das Internet. Vom Endgerät aus kann er das ohnehin gestreamte Programm mittels Dongle auf einen Fernseher oder größeren Bildschirm streamen. Zu beachten ist, dass eine ausreichend große Bandbreite erforderlich ist und beim mobilen Streamen das Datenvolumen stark beeinträchtigt wird. TV Apps zum Streamen sind unter anderem Zattoo oder Schöner Fernsehen. Ein Vorteil dieser Apps ist, dass sie in Grundversionen kostenlos (aber werbefinanziert) sind und auch ohne etwa DVB-T2-Stick den Empfang auf einem Computer oder Handy ermöglichen.

Smart-TV und Streaming

Häufig wird Smart-TV mit Streaming gleichgesetzt. Das ist aber sehr verkürzt und im Prinzip unzutreffend. Ein Smart-TV ist ein Fernseher, der in das WLAN eingebunden oder per LAN an das Internet angeschlossen ist. Auf dieses internetfähige Gerät lassen sich Apps installieren, die ähnlich wie auf einem Smartphone über das Internet Angebote wie Mediatheken, Amazon Prime, Netflix usw. empfangen können. In diesem Sinne empfängt ein Smart-TV Streaming-Angebote.

Die eigentliche Funktionalität eines solchen Gerätes geht aber deutlich weiter. Diese Fernseher können zum einen beispielsweise als Browserersatz dienen und auf sämtliche Internetinhalte zugreifen, zum anderen ermöglichen sie jedoch interaktives Fernsehen. Über die in den Sendern integrierten Funktionen können Nutzer beispielsweise auf Knopfdruck Zusatzinformationen abrufen oder angebotene Produkte kaufen. Ein Smart-TV vereint damit die Funktionen eines Fernsehers, eines Webbrowsers, einer interaktiven App und kann zusätzlich streamen. Der wachsende Erfolg der Smart-TV-Geräte ist aber auch durch die integrierten Streamings-Apps zu erklären. Nutzer von Amazon Prime und anderen Streamingdiensten müssen nicht mehr mühsam per Dongle von einem anderen Endgerät aus auf den Fernseher streamen, sondern erhalten die Angebote per WLAN/LAN direkt auf den Fernseher.