Netflix-Zugang – der Streamingdienst geht gegen „Account-Sharing“ vor

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Der US-amerikanische Streamingdienst Netflix ist der beliebteste weltweit. Jetzt will Netflix allerdings gegen ein weit verbreitetes Problem vorgehen: das sogenannte „Account-Sharing“. Bisher hatte der Dienst konsequenzlos hingenommen, dass zahlreiche Eigentümer eines Netflix-Zugangs diesen mit Freunden, Familie und Bekannten teilen. Eine Verifizierung beim Öffnen des Streaming-Portals soll dem nun entgegenwirken.

Netflix überprüft die Identität der Nutzer

In letzter Zeit berichteten einige Netflix-User davon, dass sie von dem Dienst dazu aufgefordert wurden, ihre Identität zu bestätigen. Hierzu muss ein Code eingegeben werden, welcher per Mail oder SMS an den Eigentümer des Accounts verschickt wird. Wer nicht Eigentümer eines Accounts ist, kann diesen Sicherheitstest demnach nicht bestehen. Ist dies der Fall, lädt Netflix die betroffenen Nutzer dazu ein, ein kostenloses Probeabonnement abzuschließen. Bisher betrag die Aufforderung zur Identitätsprüfung lediglich ausgewählte User, die den Dienst auf ihrem Fernseher nutzen. Mehrere Nutzer wurden bereits gesperrt.

Wie rechtfertigt der Streaming-Dienst diesen Schritt?

Durch die Prüfung der Identität soll festgestellt werden, ob der Netflix-Account auch ausschließlich von hierzu berechtigten Personen verwendet wird. Dies erklärte ein Sprecher von Netflix gegenüber der Website „The Streamable“. Es ginge hierbei nicht um Sicherheitsbedenken, sondern vielmehr darum, dass keine Einnahmen „verschenkt“ werden sollen. Denn laut Nutzungsbedingungen des Dienstes, ist das Teilen mit weiteren Usern nämlich nur dann zulässig, wenn diese Personen einem Haushalt angehören. So erscheint bei der Verifizierung folgender Satz:

„Wenn du nicht mit dem Besitzer dieses Accounts zusammenlebst, brauchst du einen eigenen Account um zu schauen.“

Weshalb geht Netflix nun gegen „Account-Sharing“ vor?

Ein Grund, weshalb der Streamingdienst nun gegen das Teilen des Netflix-Zugangs vorgeht, könnte sein, dass Netflix durch andere Streaming-Portale wie beispielsweise Disney Plus langsam seine Monopolstellung verliert. Obwohl Netflix mit 200 Millionen zahlenden Abonnenten auch heute noch der größte Streaming-Dienst der Welt ist, konnte Disney Plus innerhalb nur eines Jahres ganze 100 Millionen Abonnenten für sich gewinnen. Durch den Sperrmechanismus könnte Netflix nun versuchen zu erreichen, dass jeder Nutzer auch tatsächlich ein eigenes Abonnement abschließt. Das amerikanische Marktforschungsinstitut Magid hat eine Studie hierzu durchgeführt. Diese belegt, dass rund jeder dritte Eigentümer eines Netflix-Accounts diesen mit mindestens einer Person aus einem anderen Haushalt teilt.