Sat-IPDie meisten TV-Zuschauer in Deutschland schauen ihre Lieblingssendungen über Satellit. Knapp dahinter folgt Fernsehen über Kabel, über Antenne per DVB-T und Internet-TV haben eine noch vergleichsweise geringe Bedeutung. So beliebt Satellitenfernsehen auch ist: Schwierig ist die Kabelverbindung von der Schüssel zu den angeschlossen Geräten. Das gilt besonders dann, wenn mehrere Fernseher versorgt werden sollen. Abhilfe könnte eine neue, moderne Technik schaffen: Sat-IP.

Was ist Sat-IP?

Der Begriff steht für eine Technik, die das über die Schüssel empfangene Fernsehsignal so umwandelt, dass es für IP-basierte Geräte empfangbar wird. Das bedeutet: Die Fernsehprogramme können über LAN oder WLAN sowie mit Powerline-Verbindungen sogar über das Stromnetz an Computer, Smartphones, Tablets, Spielekonsolen und natürlich ein oder mehreren Fernseher(n) gesendet werden. Damit ist es unkompliziert möglich, kabelloses Satelliten-Fernsehen in einer Wohnung oder in einem Haus zu realisieren. Sat-IP ist aber eine noch junge Lösung und muss sich erst noch weiter am Markt behaupten.

Vorteile und Nachteile von Sat-IP

Die kabellose Übertragung bietet Gestaltungsfreiheit. Denn weder das Fernsehgerät noch andere Endgeräte müssen direkt mit der Satellitenschüssel verkabelt sein. Sie können nach Belieben platziert werden. Das ist aber auch ein Problem. Denn TV-Sender benötigen eine große Bandbreite, die ein WLAN-Router nur bis zu einem gewissen Punkt realisieren kann. Je weiter die Geräte vom Sat-Anschluss bzw. Router entfernt stehen, desto größer ist der Qualitätsverlust. Daher können derzeit auch nur etwa 30 Programme in normaler und bis zu acht Programme in HD-Qualität in das Netzwerk eingespeist werden.

Ein weiterer Vorteil ist, dass jeder Zuschauer auf seinem Endgerät einen eigenen Sender schauen kann. Abhängig ist die gleichzeitig mögliche Senderzahl von der Empfangseinheit. Die jeweiligen Programme werden bisher noch über das Netzwerk gesteuert. Dazu stehen Apps und Tools für Smartphones und Computer sowie Settop-Boxen für Fernseher zur Verfügung. Neue Fernsehgeräte werden den noch jungen Standard überwiegend direkt unterstützen.

Sat-IP: Was wird benötigt?

Um Sat-IP zu installieren, sind mehrere Produkte erforderlich. Als Basis muss

  • ein Satellitenanschluss (Schüssel) vorhanden sein.
  • Dieser Anschluss wird mit einem Sat-IP-Converter verbunden (hier bei Amazon Sat-IP-Converter vergleichen),
  • der die Signale an einen (WLAN-) Router übermittelt.
  • Auf Tablets und Smartphones muss für die Steuerung des Programms eine Sat-IP-App (z.B. Elgato SAT>IP) installiert werden.
  • Bei einem Notebook oder PC erledigt das eine DVB-Software, mit der Fernsehprogramme gemanagt werden können.
  • Fernsehgeräte benötigen für den Empfang einen IP-Receiver,

um einen weiteren Anschluss über ein umfangreich zu verlegendes Sat-Kabel (Koaxialkabel) zu vermeiden.

Die Installation eines Sat-IP-Netzwerkes folgt grundsätzlich den gleichen Vorgaben für den eines WLAN-Netzwerks. Mit etwas Geschick und Zeitaufwand können versierte Fernsehzuschauer daher ihr Sat-IP-Netzwerk auch ohne die Hilfe von Experten einrichten und konfigurieren.