Es kommen eine Menge Veränderungen auf die Zuschauer zu. Die Übertragungstechnik für Fernsehprogramme wird sich in den kommenden Jahren radikal ändern. Das betrifft nicht nur DVB-T, sondern auch Kabelfernsehanschlüsse. Denn unitymedia, einer der großen Kabelanbieter, schaltet 2017 das analoge Kabelprogramm ab.
unitymedia setzt auf digitale Kabelprogramme
Die Meldung beinhaltet durchaus Konfliktpotenzial. Das Unternehmen teilte mit, dass am 30.07.2017 das analoge Programm abgeschaltet wird. Danach stehen den Kunden des Anbieters nur noch digitale Angebote zur Verfügung.
Das hat zunächst viele Vorteile. Denn neben einer voll digitalisierten und damit modernen Kabelinfrastruktur bietet unitymedia damit auch mehr digitale Programme an. Hintergrund ist, dass digitale Programme weniger Leitungskapazitäten erfordern. Durch das Abschalten der analogen Programme werden also Plätze für mehr digitale Sender frei. Damit erhöht sich die Zahl der möglichen ausgestrahlten Sender. Zugleich schafft das Raum für (mehr) hochauflösendes Fernsehen in HD.
12,7 Millionen Haushalte betroffen
Betroffen sind 12,7 Millionen Haushalte in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Die tatsächlich erreichte Kundenzahl beträgt allerdings nur 6,5 Millionen. Mehrkosten für den Bezug der Programme soll es nicht geben. Das Unternehmen betont bisher: „Für Kunden entstehen keine Zusatzkosten“. Das bezieht sich jedoch nur auf den Bezug, nicht auf die eigenen Geräte.
Denn die Kehrseite des Fortschritts im Kabelnetz ist die erforderliche Technik. Zum Empfang des digitalen Kabelfernsehens sind entsprechende Geräte notwendig. Das bedeutet für Zuschauer, dass sie entweder einen digital empfangenden Fernseher oder einen geeigneten Receiver nutzen müssen. Wer noch kein solches Gerät zu Hause stehen hat, kommt also um einen Neukauf nicht herum.
Pilotprojekt Hanau
Digitales Fernsehen ist die Zukunft. Daher ist die Umstellung ein wichtiger Schritt bei der Modernisierung des Kabelnetzes. Damit bei der endgültigen Umstellung alles glatt läuft, hat unitymedia die Stadt Hanau zum Pilotprojekt ausgerufen. Die Ruhrstadt wird damit die erste volldigitalisierte Kommune in Deutschland. Die dort gewonnenen Erfahrungen sollen zeitnah in die Vorbereitungen der Umstellung von analogen auf digitalen Kabelfernsehempfang einfließen.
