Vodafone zeigt auf der IFA 2014 LTE-Broadcast

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Schon seit einigen Monaten stellt Vodafone das LTE-Netz um. Mit bis zu 225 GBit/s sollen Mobilfunkkunden bald bundesweit im verfügbaren LTE-Netz surfen können. Im Zuge der Modernisierung wird auch ein anderes Thema interessant. LTE-Broadcast. Damit experimentiert Vodafone bereits einige Zeit. Auf der IFA in Berlin, die vom 05.09.2014 bis zum 10.09.2014 stattfand, stellte der Anbieter die Technik live vor.

LTE-Broadcast per Point-to-Multipoint-Übertragung

Anders als bisher beim Handy-TV bietet Vodafone mit LTE-Broadcast keine Point-to-Point-Verbindungen mehr an, um Filme oder andere Inhalte zu streamen. Zum Einsatz kommen Point-to-Multipoint-Übertragungen. Vorteil: Deutlich mehr Geräte können ausgestrahlte Inhalte gleichzeitig empfangen. Auf diese Weise isst die Technik ressourcenschonender. Eine Belastung des Datentransfers soll bei dieser Technik nach aktuellem Stand für die Nutzer nicht anfallen. Vielmehr ist das Angebot mit einer parallel zum Mobilfunk laufenden TV-Übertragung vergleichbar.

Vorteile von LTE-Broadcast

Durch die neue Sendetechnik will Vodafone interaktive Inhalte schaffen. Indem beispielsweise bei Live-Sendungen mehrere Kameraperspektiven parallel gesendet werden, kann der Nutzer zwischen diesen nach Belieben hin- und herschalten. Zum Einsatz soll das unter anderem in und rund um Fußballstadien kommen. Dort will Vodafone mit LTE Broadcasting den Nutzern ermöglichen, strittige Szenen mit dem ganz eigenen Fernsehbeweis aufzulösen. Dazu können sie einfach beliebig Szenen wiederholen oder aus anderen Perspektiven betrachten. Voraussetzung ist, dass entsprechende Angebote mitgesendet werden.

Was Vodafone schon kann und was vielleicht noch nicht

Wann die Technik für Endkunden nutzbar ist, bleibt bisher offen. Die Umsetzung in Fußballstadien beispielsweise könnte wie die Präsentation auf der IFA vorerst ein lokal begrenztes Vergnügen bleiben. Denn die Point-to-Multipoint-Technik nutzt Frequenzen, die eher in einem begrenzten Raum funktionieren, als überregional nutzbar sind. Möglicherweise kommt LTE-Broadcast daher zunächst bei Großveranstaltungen und Sportevents zum Einsatz. Dort bietet die Technik aber enorme Vorteile für die Zuschauer. Diese können praktisch live mit einem Formel-1-Rennfahrer mitfahren, bei einer Segelregatta virtuell die Gischt ins Gesicht bekommen oder an einem Bundesliga-Spieltag mehrere Fußballspiele parallel verfolgen. Aber auch der Mobilfunkanbieter würde profitieren. Er entlastet das Mobilfunknetz und kann durch neue TV-Angebote Kunden an sich binden.