Während die Sender beim Satellitenfernsehen und DVB-T bereits auf digitalen Empfang umgestellt haben, steht dies für Kabelfernsehen noch aus. Der Verband der Kabelnetzbetreiber ANGA hat nun einen möglichen Termin zur Umstellung genannt. Demnach könnte Ende 2018 die Akzeptanzschwelle erreicht sein. Darunter verstehen die Kabelnetzbetreiber einen Anteil von 90 Prozent der Kunden, die bereits digitale Kabelprogramme empfangen.
Wachsende Akzeptanz für digitales Kabel-TV
Ende 2014 hatten nach Angaben von ANGA bereits mehr als 70 Prozent der Kabelfernseh-Zuschauer digitale Programme genutzt. Bei einer gleichbleibenden Entwicklung könnte demnach Ende 2018 ein Anteil von 90 Prozent übertroffen werden. Diese Schwelle gilt als nicht offizielle Voraussetzung zur Umstellung. Denn dieser Anteil würde bedeuten, dass fast jeder Zuschauer über einen Fernseher mit Digitalempfang oder eine entsprechende technische Zusatzkomponente (Set-Top-Box) verfügt.
Kabelanbieter wollen zügig umstellen
Das Interesse der Kabelanbieter ist, möglichst frühzeitig umzustellen. Zum einen erlaubt das digitale Kabel-TV, mehr Sender in besserer Qualität auszustrahlen. Darunter sogar einige Sender mehr in HDTV. Davon würden die Zuschauer profitieren. Nicht ganz uneigennützig ist jedoch ein zweiter Grund. Denn ein Teil der zusätzlich verfügbaren Sender sind Bezahlsender, für die der Zuschauer extra zahlen müsste. Davon profitieren neben den Sendern auch die Kabelnetzbetreiber.
Umstellung sinnvoll
Trotz allem ist die Umstellung sinnvoll. Denn Kabelfernsehen ist gegenüber Satelliten-TV, DVB-T und dem Nachfolger DVB-T2 sowie IPTV technisch veraltet, da hier noch die analoge Ausstrahlung der Grundprogramme erfolgt. Ein Wegfall dieser Analogsender würde jedoch Platz schaffen für digitale Sender, die in besser Qualität und größerer Zahl eingespeist werden könnten. Technisch müssten viele Zuschauer nur den Sendersuchlauf bemühen, um weiterhin Fernsehen schauen zu können. Denn ein Großteil der Fernseher ist bereits digitaltauglich. Alte Geräte können jedoch mit einer Set-Top-Box ausgestattet werden, die den Empfang digitaler Sender ermöglicht. Zum Teil bieten die regionalen Kabelnetzbetreiber diese im Basispaket oder gegen eine geringe Monatspauschale mit an.
Nebenbei würde der Wegfall der analogen Sender auch Freiräume für eine bessere Internetversorgung schaffen. Denn die Kabelnetze sind ideal, um schnelle Internetanschlüsse von zum Teil über 100 MBit/s zu schaffen. Je mehr analoge Sender wegfallen, desto mehr Anschlüsse können auf bestehenden Kabelleitungen geschaltet werden.
Während Zuschauer mit älteren Geräten bei der zu erwartenden Umstellung Ende 2018 aktiv werden müssen, können die meisten Kabel-TV-Kunden schon heute auf digitalen Empfang umstellen. Viele der Kunden wissen das nur nicht. Häufig müssen Sie beim Sendersuchlauf lediglich auf digitalen Empfang umstellen.
