Viren für den Smart-TV

Smart-TV Apps

Was viele Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes nicht auf dem Schirm haben, wird zur Europameisterschaft für einige erstmals zu einem echten Problem: Smart-TV-Viren.

Denn Fußball-Apps sind nicht nur für das Smartphone beliebt, sondern auch für den Fernseher. Sie bieten interessante Zusatzfunktionen, die die Live-Übertragung ergänzen. Da viele Smart-Fernseher auf Basis von Android laufen, kommt es nun zu echten Problemen. Denn einige aktuelle Fußball-Apps sind mit Viren verseucht, haben es aber dennoch zu Google Play geschafft.

Gefahr durch Viren auf dem Fernseher

Auf dem Smart-TV werden Apps ähnlich installiert wie auf dem Smartphone. Nutzer gehen zum Beispiel zu Google Play, wählen eine passende App, laden diese herunter und installieren sie. Schon steht eine neue Funktion auf dem Bildschirm bereit. Leider achten die meisten Zuschauer dabei weder auf schlechte Bewertungen dieser meist als Imitate bekannter Apps getarnten schädlichen Anwendungen, noch haben sie einen Virenscanner auf dem Fernseher installiert. Das Resultat: Die verseuchten Apps sind auf dem Gerät.

Trojaner, Adware und Erpresserviren

Die Bandbreite schädlicher Funktionen entspricht einer regelrechten Gefahrenliste. Die einen blenden ständig ungefragt Werbung ein, andere lesen Kontaktdaten oder spionieren den Browserverlauf aus. Am schlimmsten trifft es bisher einige Zuschauer mit einem Smart-TV von Philips, Sharp oder Sony. Denn für diese Geräte gibt es nach Erkenntnissen der Sicherheitsexperten von Trendmicro einen Erpresservirus, der den Fernseher sperrt. Dabei handelt es sich offenbar um eine Variante des gefürchteten Locker-Virus, der als Flocker oder Frantic Locker nun auch Smart-TVs sperrt und ein Lösegeld verlangt.
Anders als bei Smartphones lassen sich die verseuchten Apps auf dem Fernseher relativ einfach entfernen. Dazu muss das Gerät im „Safe Mode“ gestartet werden. Danach wird die App einfach deinstalliert. Einen wirksamen Schutz bieten jedoch nur ein Virenscanner, die neueste Version des Betriebssystems sowie ein vorsichtiger Umgang mit Apps.
Erstmals wird den Zuschauern bewusst, dass auch Smart-TV-Geräte als typische Plattformen im WLAN bzw. mit Internetanschluss anfällig für Viren sind. Die Zuschauer sollten sich daher unbedingt schützen und vor allem nur Apps installieren, die aus sicheren Quellen stammen und eine gute Bewertung haben. Anderenfalls droht zum Beispiel zum Endspiel um die Europameisterschaft ein leerer Bildschirm.