Erfahrungsbericht: Wechsel zum modernen, smarten Fernsehen

Erfahrungsbericht Smart TV

Erfahrungsbericht: Kommend vom Antennenfernsehen DVB-T auf der Suche nach dem TV-Glück. So bin ich bei der modernen Form des Fernsehens gelandet.

Dass mich die Umstellung auf das neue DVB-T 2HD in unserem Sendegebiet kalt erwischt hat, kann ich nicht behaupten. Wochenlang wurde auf diversen Kanälen darauf hingewiesen. Als es dann fast so weit war, nämlich am übernächsten Morgen ein schwarzes Bild mangels Empfang drohte, machte ich mich auf die Suche nach einer Lösung.

Vor der DVB-T-Umstellung – Auf den letzten Drücker

Bisher hatte ich sowohl die öffentlich-rechtlichen als auch die privaten Fernsehsender mit einem DVB-T-Receiver empfangen. Das Gerät hatte mir jahrelang gute Dienste geleistet. Es stand samt seiner Empfangsantenne neben dem Fernsehgerät und war per Scartkabel verbunden. War es nicht gerade in Betrieb, zeigte es mir brav die Uhrzeit an, suchte over-the-air nach Updates und dem elektronischen Programmführer und hatte zudem eine 8 GB große Festplatte, auf der ich Sendungen aufzeichnen konnte. Doch künftig war es nutzlos, bedauerlicherweise nur noch Elektroschrott.

Bestandsaufnahme – Verknüpfung der Möglichkeiten

Nachdem ich entschieden hatte, dass mir trotz diverser Videoportale wie Netflix und MyVideo etwas fehlen würde, wenn ich auf das Fernsehprogramm verzichten müsste, lotete ich die Möglichkeiten aus. Meine Mietwohnung ist inmitten einer Großstadt. Mein Breitband-Internetanschluss wird in diesem Haus von einem Kabelanbieter oder alternativ einem Festnetzanbieter zur Verfügung gestellt. Ich verfüge über einen nicht netzwerkfähigen Fernseher samt HDMI-Kabel zum Verbinden mit dem Computer, einen schnellen Internetanschluss, den Laptop, ein Smartphone mit Android-Betriebssystem und ich hatte mir zudem in jüngster Vergangenheit einen Streaming-Adapter (Google Chromecast) angeschafft.

Prioritäten setzen – Streben nach Zufriedenheit

Viel Geld für eine Neuanschaffung wollte ich nicht ausgeben und auch hohe monatliche Kosten für Komplettangebote wollte ich vermeiden, allerdings sollte die Empfangsqualität gut und das Angebot selbstverständlich legal sein. Auch künftig möchte ich meine Lieblingsserien und Primetime-Filme bequem von dem Sofa aus auf meinem großen Fernseher und nicht vor dem Computerbildschirm anschauen können. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender sind weiterhin kostenfrei und unverschlüsselt zu empfangen. Doch auf das Spektrum der privaten Fernsehsender möchte ich in Zukunft möglichst ebenfalls nicht verzichten, auch wenn dies mit Mehrkosten verbunden sein würde. Sendungen aufnehmen zu können, wie es bisher mit der integrierten Festplatte meines DVB-T-Receivers und mit einem Online-TV-Recorder möglich war, wäre das Sahnehäubchen.

Viele Empfangswege – Suche nach der besten Lösung

Neuer DVB-T-Receiver oder ein anderer Empfangsweg, diese Frage galt es nun zu klären. Für einen guten DVB-T 2 HD-Receiver samt des freenetTV-Angebots zum Freischalten der privaten Sender im ersten Jahr errechnete ich Kosten von etwa 140,- Euro, mehr, als ich auszugeben bereit war. Ein DVB-T-Stick für den Laptop wäre lediglich eine Notlösung und entfiel deshalb auch. Den freien Blick auf die Skyline meines Stadtteils durch eine Satellitenschüssel zu verbauen, kam für mich nicht infrage und wäre sicherlich auch auf den Unmut des Hauseigentümers gestoßen. Also schaute ich mir zuerst das Angebot meines Kabelbetreibers an. Die monatlichen Mehrkosten ernüchterten mich, zusätzlich monatlich rund 20,- € möchte ich für das Fernsehvergnügen nicht zahlen. Da ich aber ohnehin einen schnellen Internetanschluss zur Verfügung habe und über diverse Endgeräte in meinem WLAN-Heimnetzwerk verfüge, erschien mir eine Streaming-Lösung letztlich am sinnvollsten.

Streaminganbieter – Die Qual der Wahl

Einige Streamingangebote waren mir bereits als mobile Lösung für das Smartphone bekannt, andere lernte ich nun kennen. Besonders interessierten mich die, die auch über eine App auf dem Smartphone genutzt werden können und damit die Übertragung auf meinen Fernseher mit dem angeschlossenen Google Chromecast-Adapter ermöglichen. Ich schaute mir die Dienste Zattoo, Magine TV, TV Spielfilm live, SPB TV und waipu.tv an. Ich meldete mich bei allen Anbietern an, installierte die Apps auf meinem Smartphone und unterzog sie einer praktischen Prüfung. Nahezu keine konnte meinen Ansprüchen genügen. Entweder war die Umsetzung in der App kompliziert, die Übertragung auf den Fernseher funktionierte nicht einwandfrei oder die monatlichen Kosten waren zu hoch, wenn ich das erweiterte Angebot nutzen wollte. Ich entschied mich für waipu.tv und halte das noch immer für eine gute Entscheidung.

Die ideale Lösung – Mein Home-Netzwerk ist mein Multimedia-Castle

Abgesehen davon, dass dieser Streaming-Dienst mein persönlicher Favorit ist, halte ich auch die Entscheidung an sich, nämlich über den Internetanschluss auf mein Smartphone zu streamen und von dort zu meinem Fernseher zusenden, für unschlagbar vorteilhaft. Ich musste mir kein zusätzliches Endgerät anschaffen und habe nun auch keinen weiteren Stand-by-Stromfresser mehr. Die Bild- und Ton-Qualität ist besser, als sie es jemals mit meinem alten DVB-T-Receiver war, HD-Qualität ist optional. Mein Smartphone ist jetzt meine Fernbedienung, meine Programmzeitschrift und mein Videorekorder. Mit rund 5,- Euro monatlich ist es die für mich günstigste Alternative und flexibel ist sie auch, denn ich kann mich jederzeit für einen anderen Anbieter oder gegen den TV-Empfang entscheiden. Jetzt sitze ich an manchen Abenden in meinem Lieblingssessel, zappe mit der App durch das Fernsehprogramm und bin damit rundum zufrieden.